30 Januar 2008

Die Pforte

oder: Wieso zweimal?


17.40Uhr, eine gute Zeit zum Sterben.

17.45Uhr, es schellt an der Tür. Gevatter Tod lächelt mich schuldbewusst an.

„Reichlich spät, mein Lieber!“

„Versuch Du mal um diese Zeit durch den Berufsverkehr zu kommen!“

„Na ja, ich dachte Du – darf ich Dich eigentlich duzen?“

„Schon gut, wir sind ja jetzt quasi so was wie…Partner“

„Okay. Ist ja auch egal, Hauptsache du bringst mich jetzt weg…oder was passiert jetzt?“

„Leute mit Anstand und Manieren bieten mir normalerweise Kaffee oder Tee an, aber davon hatte ich heute schon reichlich. Scheint ein guter Tag zum Sterben zu sein…lass mich raten: Sonntag?“

„Jupp.“

„Wusste ich’s doch. Der Tag des Herrn hat eine sonderbare Wirkung auf euch Suizidalisten.“

„Suizidalisten?“

„Meine Wortschöpfung, eine Mischung aus Suizid und Alist.“

„Alist, aha.“

„Joa, gut. Äh, dann…wollen wir mal los?“

„Gerne, mich hält hier nichts mehr.“

„Du hast ne Monatskarte?“

„Ja?“

„Nichts ist umsonst, nicht mal die Reise ins Jenseits“


An der Straßenbahnhaltestelle angekommen vergeht keine Minute, da kommt auch schon die Bahn. Tod macht allerdings keine Anstalten einzusteigen, also bleibe ich neben ihm stehen. Die Bahn piept kurz und fährt davon.

„Zigarette?“

„Nichtraucher – ach was soll’s, auch schon egal.“

„Rauchen tötet. Pah, dass ich nicht lache!“ Ich verrate Dir jetzt mal ein kleines Geheimnis. Was die Menschen wirklich tötet ist dieses verdammte kleine…

[das Vorbeirauschen eines 20-Tonners verschluckt den Rest des Satzes]

…würdet ihr endlich damit aufhören hättet ihr 10 Jahre länger zu leben - mindestens!“

„Kannst Du das bitte noch mal wiederholen, da fuhr ger…“

„Aaaah, da kommt sie ja – die Straßenbahn des Todes. Pünktlich eine Minute nach jeder gewöhnlichen Straßenbahn fährt sie ein. Von den Lebenden selbstverständlich unentdeckt. Eine geniale Erfindung. Gelobt sei Gott der Allmächtige!“

„Danke“

„Wer hat das gesagt?“

„Gott, wer sonst?“

„…“


Die Türen der Bahn öffnen sich unter engelsgleichem Glockengeläut. Eine Stimme von unglaublicher Schönheit singt "Railway to Heaven" von Red Zeppelin. Die Bahn setzt sich in Bewegung. Am Fenster fliegen seltsame Farbmuster vorbei. Die Welt scheint sich aufgelöst zu haben - in Farben und Formen.

„Zu deiner Rechten kannst Du jetzt den Jordan sehen, ein mächtiger Strom! Mit schönen Badestränden…nur so nebenbei!“

Ich sehe nur einen kurzen blauen Strich, der jedoch innerhalb kürzester Zeit von einem grau-grünen Oktogon abgelöst wird.

„Schön ruhig heute. In den Siebzigern war mehr los. Ich kann mich noch an diese Gruppe von Elvis-Doubles erinnern. Dachten sie kommen zum King wenn sie sich umbringen. Tstststs, arme Irre…“

Die Bahn verlangsamt ihr Tempo und die unfassbar schöne Stimme erklingt wieder:

„Nächster Halt: Himmelspforte. Endstation, bitte alle aussteigen!“

„Die Zeit verging ja wie im Flug! Aber keine Angst, so etwas wie Zeit gibt es im Himmel nicht mehr, nur noch… Ja, was eigentlich? Schwer zu beschreiben, mach Dir am besten selbst ein Bild davon.“

„Ich komm in den Himmel? Ganz ohne Fegefeuer oder sonstige Aufnahmeprüfungen?

Was ist denn mit all meinen begangenen Sünden?“

„Ach, die Zehn Gebote sind mehr als Richtlinien zu sehen. Gott dacht man kann so das

Miteinander der Menschen besser regeln. Aber ihr macht euch ja doch Eure eigenen Regeln und Gesetze…“

„Also ist aller Anstand umsonst?“

„Nein, so würde ich das jetzt nicht…obwohl…doch.“

„Egal, Hauptsache ich kann jetzt endlich in den Himmel.“

„Erwarte bloß nicht zu viel…“

Mit diesen Worten verschwand er und ich stand vor einem hellblauen Gartentor mit der Aufschrift: >Eden<

Darunter hing ein selbst gebasteltes Schild mit krakeliger Schrift:

>Das Füttern der Einwohner mit Äpfeln ist strengstens Verboten!<

Die drei Klingelschilder neben dem Tor waren kunstvoll beschriftet:

Adam + Eva

Petrus

Gott (bitte 2x klingeln)

Ich klingelte zweimal bei Gott – keine Reaktion.

Petrus dagegen meldete sich augenblicklich und ließ mich rein. Ein tiefer Summton signalisierte dass das Tor jetzt offen war, und ich trat ein.

Ganz schön unspektakulär.

Wie es weitergeht erfahrt ihr aber ein andermal – vielleicht.

15 Januar 2008

NDlicious Kochstudio

Damit ihr unser exquisites Nach-Silvester Dinner nachzaubern könnt, hier das Rezept!


Heute: Spagetti mit Chilisoße für Huhn (oder: Joschis finest)

Man nehme:

  • 500g Spagetti
  • Chilisoße für Huhn

500g Spagetti in kochendes Wasser geben und ca. 8-10 Minuten warten. Gelegentlich umrühren. Etwas salzen. Wasser abgießen. Chilisoße für Huhn hinzugeben und gut vermischen.

Als Getränk empfehle ich Beck’s.

Und als krönenden Abgang eine Zigarette.


Geschmack: •◦◦◦◦
Aussehen: •◦◦◦◦
Geruch: ••◦◦◦
Fettigkeit: •◦◦◦◦
D-licious-Faktor: •◦◦◦◦

11 Januar 2008

2oo8

Und alles ist wie immer.
Nur Silvester war mal was anderes. Es war zwar nicht extrem was auch immer aber Spaß hatten wir durchaus! Und die Schwutte hat 20 Ocken weniger eingenommen...
Kurz zusammengefasst: Viel getrunken, wenig geschlafen und viel zu wenig gegessen.

Es tut mir echt Leid Joshi dass mein „Haushalt“ nicht mehr hergegeben hat als Spaghetti mit Süß-sauer Soße….mmmmmmh lecker! Die zwei Tage nach Silvester waren wir dann mürbe und haben eigentlich nur geschimmelt – mal abgesehen von unseren Spaziergängen. Ja, es war wirklich romantisch mit Dir, lieber Johannes, über die Oberbaumbrücke zu schlendern, der Spree beim fließen zuzusehen und unsere Herzen im Takt schlagen zu hören…möööööp.

So genug der Schmonzette und zu wirklich ernsthaften Themen des Lebens.
Erst mal zu deinen China-Boden-Fragen Sonja.
Ich kann dir da leider gar nix zu sagen da wir nur die Böden in Deutschland durchgenommen haben, aber kleiner Tipp: Die Fragen hören sich so an als könnte man sie ziemlich schnell mit Wikipedia lösen. Einfach mal Schlagwörter eintippen. ;)

Und dann ist da noch die Sache mit der Uni. Kaum wieder in Berlin wird man mit Gruppenarbeiten überhäuft, muss Modelle bauen, Stadtteile analysieren und Konzepte erstellen. Boah, ich bin so was von raus bzw. noch nicht wieder drin in der ganzen Unigeschichte. Aber hilft ja nix, andere schreiben Hausarbeiten oder schneiden Leichen auf oder schreiben gar Hausarbeiten übers Leichenaufschneiden – man weiß es nicht. Auch nicht viel besser…Dann doch lieber basteln und malen.;) In knapp zwei Wochen steht dann auch schon die erste Klausur an. In Aquatischer Ökologie – wäre ich da doch bloß öfter gewesen, aber 8.30Uhr ist doch keine Uhrzeit! Vor allem wenn man dazu nach Steglitz fahren muss…

Hmmmmm, gibt’s noch irgendwas Ernstes? Vielleicht Wilma, die Kannibalin von Nürnberg?
Wie so ein Knut wohl schmeckt? Bestimmt knuddelig und flauschig zugleich.
Oder der Warnschussarrest? Wenn das mal nicht ein heißer Anwärter auf das Wort des Jahres 2008 ist…Rauchverbot in Kneipen? Pah, nicht für uns! Joshi und ich waren am 2.Januar in einer und haben es trotzdem gemacht! Ein Gefühl wie früher vor Sport in diesem dunklen Durchgang beim Conrad. Herrlich. Und ganz nebenbei hätte mich Joshi fast in die Spielsucht getrieben. Durch Fußballpalaver sind wir irgendwie auf das Thema Wetten gekommen und wie man das System knacken kann…alles hat System, ja auch Fußball. Also man nimmt sich eine mittelmäßige Mannschaft, sagen wir mal Hannover 96, und tippt immer auf Unentschieden. Verliert man die Wette setzt man nächstes Mal das Doppelte und natürlich wieder auf ein Unentschieden. Es ist anscheinend statistisch erwiesen dass es noch nie eine Serie von 11 Spielen gab von denen keins unentschieden ausging. Also, viel Spaß beim tippen!
Keine Ahnung ob das stimmt, aber das waren die letzten Reste die ich von der Unterhaltung noch im Kopf hab…hätte ich ca. 2000€ würde ichs probieren…

Und zum Schluss noch ein Tipp für Flugzeugbenutzer:
Setzt euch an die Notausgänge in der Mitte – ausgezeichnete Beinfreiheit.
Danke Joshi.

Das wär’s dann erst mal von meiner Seite.
Fotos gibt’s bei Studifo…..vz.

Bis denne,
euer Andi.